Unsere Geschichte

Als sich im Juli 1850 im kleinen Torgelow einige beherzte Männer zusammenfanden und einen Schützenverein gründeten, wussten sie nicht, dass diese Gemeinschaft einmal zu den ältesten der Stadt gehören würde.

Die Motive der Gründung liegen im Dunkeln. Vermutlich waren es außer dem Dorfschulzen Hahn und dem Vorwerksbesitzer Lau Arbeiter und Bedienstete des „Königlich-Preußischen Hüttenwerkes“. Besondere Fakten deuten darauf hin, dass die Bildung des Schützenvereins in unserem Dorf aus der Revolutions-bewegung der Jahre 1848 erfolgte. Sie hatte um diese Zeit nämlich mit Sitz in Torgelow zur Bildung eines „Komitees zur Wahrung der Gerechtsame der Landbevölkerung“ mit eigener Zeitung „Der Beobachter an der Uecker“ geführt, dass dem preußischen Staat anfänglich für jeden Torgelower Büdner Land und Wiesen aus dem königlichen Forst abtrotzte und den Hüttenarbeitern mehr soziale Rechte in den jährlich abzuschließenden Gedingeordnungen brachte.

Als dann bis 1850 diese erkämpften Rechte und Freiheiten größtenteils wieder zerschlagen waren, kam es zur Gründung des Schützenvereins in Torgelow. Man könnte geneigt sein, in allen eine gewisse Einheit zu sehen. Waren es also Hüttenarbeiter und landarme Büdner, die den Grundstein für die heutige „Torgelower Schützengilde“ legten, entwickelte sich diese Ende des vorigen Jahrhunderts, als mit der Industrialisierung unseres Dorfes in Ihm 14 Eisengießereien und 4 Sägewerke entstanden waren, bis 1945 zu einer Interessenvertretung der Geschäftsleute und Gewerbetreibenden, Fabrikteilhaber und –besitzer, die mit der Freude am Schießsport alte Torgelower Traditionen verbanden, an denen auch die gesamte Dorfbevölkerung teilhatte.

Der Schießplatz am heutigen Standort, wurde als Schießsportleistungszentrum der GST der DDR, Mitte der 60iger Jahre für das Schießen mit der KK-Pistole und dem KK-Gewehr errichtet. Eine Nutzung des Schießplatzes durch die GST erfolgte bis Ende der 80iger Jahre.

1990 gründete sich die Torgelower Schützengilde neu. Sportschützen und interessierte Bürger aus Torgelow und Umgebung kamen zusammen, um das Schützenwesen und die heimatgeschichtlichen Traditionen zu pflegen.

Vor ihnen sollte jedoch ein weiter, arbeitsreicher und beschwerlicher Weg liegen.
Die bauliche Umgestaltung der Einrichtungen und Schießanlagen begann Anfang der 90iger Jahre. Der Umbau des Vereinshauses war dabei der erste Schritt.

Ausgebaut und modernisiert wurden weiterhin der Pistolenschießstand auf 25 m und der KK-Gewehrstand auf 50 m.

Viel Initiative und Engagement brachten die Schützenbrüder und Schützenschwestern beim Bau der Tonscheibenwurfanlage für Trap auf. Es gelang ihnen, in zahlreichen Arbeitseinsätzen, insbesondere an den Wochenenden, diese Anlage entsprechend der Sportordnung herzurichten. So konnte die feierliche Einweihung der Tonscheibenwurfanlage-Trap für das Schießen mit Flinte bereits am 02.01.1996 stattfinden.

Sehr hilfreich erwiesen sich dabei großzügige Spendenmittel von Unternehmen aus Torgelow. Dank gilt auch der Stadt Torgelow für die geleistete Unterstützung.

Die gleichen beherzten Schützenbrüder und Schützenschwestern machten sich im Jahr 2000 an den Aufbau der Tonscheibenwurfanlagen für Skeet und Rollhase.

Im Jahr 2000 feierte die Torgelower Schützengilde, ihr 150 jähriges Bestehen. Die Torgelower Schützengilde und die Stadt Torgelow waren vom 24.04-26.04.2009 Gastgeber des 19. Landeschützentages Mecklenburg-Vorpommern.

Der Präsident das Landesschützenverbandes Mecklenburg-Vorpommern Gerd Hamm begrüßte am 25.04.09 die Delegierten zur 14. Delegiertenversammlung des Landesschützenverbandes im „Haus an der Schleuse“. Die Delegierten kamen aus 14 Kreisschützenverbänden und 2 Traditionsverbänden. Mit dem Dank an die fleißigen Organisatoren des Landesschützentages wurde die 14.Delegiertenversammlung beendet.

Der anschließende Schützenausmarsch führte zum Torgelower Marktplatz, wo der Bürgermeister Ralf Gottschalk und der Landesvorsitzende Gerd Hamm die Sieger der Schießwettbewerbe mit gestifteten Pokalen ehrten. Begleitet wurde die Veranstaltung auf dem Marktplatz durch donnernde Salven der Kanonen- und Böllerschützen.

Der 19 .Landesschützentag wurde beendet mit dem Schützenball der Torgelower Schützengilde.

Die Torgelower Schützengilde und die Stadt Torgelow richteten am 17.06.2017 das 54. Provinzialschützenfest des Vorpommerschen Provinzialschützenbundes von 1848 e.V. aus.

Nach der Eröffnung und dem Böllern begannen die Schießwettbewerbe in den Disziplinen Flinte Wurfscheibe Trap, KK-Pistole 25 m und KK-Gewehr 50 m. Ausgelobt waren hier die Kämpfe um zwei Silberlöffel und den Pokal des Bürgermeisters der Stadt Torgelow.

Am Haus an der Schleuse „Oase“ wurde das Königsschießen im Luftgewehrschießen 10 m Standauflage ausgerichtet.

Der Bogenschützenverein aus Hintersee veranstaltete den Schnupperkurs Bogenschießen. Insgesamt nahmen über 70 Schützen an den Wettbewerben teil.

Im Rahmen des 54. Provinzialschützenfestes führte der Greifenorden des Provinzialschützenbundes seine 3. Investitur in der Christuskirche der Stadt Torgelow durch.
Die Sieger und Platzierten des Schützenfestes wurden im Rahmen in der Wirtschaftsmesse in der Torgelower Stadthalle geehrt. Über hundert Zuschauer verfolgten die Siegerehrung unter der Moderation von Leif Tennemann (NDR 1 Radio MV).

Die Auswertung des Königsschießens und der anderen Schießwetbewerbe nahmen der Bundesaltermann Volker Croll, der Bundestagsabgeordnete Herr Philipp Armthor, der Bürgermeister der Stadt Torgelow Ralf Gottschalk und der Präsident der Torgelower Schützengilde Harald Reising vor.

Den Abschluss des Provinzialschützenfestes bildete der am Abend durchgeführte Schützenball.